Wohnhaus
Datenbestand: Bauforschung
Objektdaten
Straße: | Adlergasse |
Hausnummer: | 3 |
Postleitzahl: | 79219 |
Stadt-Teilort: | Staufen |
|
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Regierungsbezirk: | Freiburg |
Kreis: | Breisgau-Hochschwarzwald (Landkreis) |
Wohnplatzschlüssel: | 8315108015 |
Flurstücknummer: | keine |
Historischer Straßenname: | keiner |
Historische Gebäudenummer: | keine |
Lage des Wohnplatzes: |
Kartenansicht (OpenStreetMaps)
Wohnhaus , Auf dem Graben 12 (79219 Staufen)
Wohnhaus, Auf dem Graben 44/46 (79219 Staufen)
Wohn- und Geschäftshaus, Auf dem Graben 48 (79219 Staufen)
Wohnhaus, Freihofgasse 1 (79219 Staufen)
Wohn- und Geschäftshaus, Hauptstraße 38 (79219 Staufen)
Wohnhaus, Spitalstraße 20 (79219 Staufen)
Wohnhaus, Spitalstraße 22 (79219 Staufen)
Wohnhaus, Spitalstraße 26 (79219 Staufen)
Wohnhaus, Spitalstraße 30 (79219 Staufen)
Ehem. Spital, Spitalstraße 33 (79219 Staufen)
Wohnhaus, St.-Johannesgasse 3 (79219 Staufen)
Wohnhaus, St.-Johannesgasse 14 (79219 Staufen)
Wohnhaus, St.-Johannesgasse 15 (79219 Staufen)
Wohnhaus, St.-Johannesgasse 24 (79219 Staufen)
Ehem. Scheune, St.-Johannesgasse 26 (79219 Staufen)
Wohnhaus, St.-Johannesgasse 28 (79219 Staufen)
Wohnhaus, St.-Johannesgasse 2 (79219 Staufen)
Wohnhaus, St.-Johannesgasse 6 (79219 Staufen)
Wohnhaus/Scheune, St.-Johannesgasse 7 (79219 Staufen)
Bauphasen
Das 14. Jahrhundert
Bei den ältesten erkannten Bauteilen handelt es sich um die beiden Brand- bzw. Parzellenwände. Ihr hohes Alter ist im angetroffenen Zustand allerdings nur an der Südwand nachvollziehbar.
Über die dort aufgenommenen Befunde kann folgender Bauablauf skizziert werden:
Ausgangspunkt der baulichen Entwicklung ist ein zweigeschossiger, an der Adlergasse stehender, zu dieser traufständig ausgerichteter Massivbau auf der Nachbarparzelle Adlergasse 5. Sein ehemaliges Giebelprofil fixiert eine Dachneigung von etwa 45 Grad und einen Firstpunkt knapp über der Kehlbalkenlage des heutigen Dachwerkes. Offenbar ohne erkennbare Fensteröffnungen aufgemauert, impliziert das Giebeldreieck einen zeitgleichen Nachbarbau auf der Parzelle Adlergasse 3, ohne dass dieser zum jetzigen Zeitpunkt am Gegengiebel näher belegt werden kann. Orientiert an der ablesbaren Dachneigung und in Anlehnung an die späteren Umbauphasen, ist für beide Kernbauten eine zeitliche Einordnung in die erste Hälfte des 14. Jahrhunderts erlaubt.
In diese Zeitebene sind dann auch das straßenseitige Eingangsportal und die über das Gesimsband nachvollziehbare Fensteraufreihung zu datieren. Während Ersteres den ältesten Hauszugang fixiert, deutet der Fensterbefund auf eine im Obergeschoss angelegte Stube hin.
Die ersten Umbauten lassen sich am Dachgiebel des Nachbargebäudes ablesen. Es handelt sich um Veränderungen seiner Vertikalstruktur, ohne dass die Abfolge und der Verlauf der einzelnen Dachanhebungen genauer beschrieben werden kann.
Das 15. Jahrhundert
Bauliche Veränderungen am Haus Adlergasse 3 sind erst für das 15. Jahrhundert erfasst. Wie schon zuvor, hat sich auch diese Baumaßnahme am deutlichsten an den massiven Brandwänden niedergeschlagen. Nach der aufgenommenen Befundlage wurde in dieser Zeit das Gebäude um eine Etage erhöht und mit einem neuen Dach versehen. Dessen tragendes Dachgerüst bildeten offenbar liegende Stuhlkonstruktionen in zwei Dachgeschossen, wobei die Konturen der in Querrichtung aussteifenden Hölzer über typische Putzgrenzen zumindest punktuell erkennbar sind.
Etwas steiler als das heutige Dachwerk ausgeführt, begrenzten die zugehörigen Massivgiebel ein höheres Dachwerk, dessen Höhe im späten 17. Jahrhundert deutlich reduziert wurde. Aus diesem Grunde liegt die damals unter dem nördlichen Firstpunkt angelegte Fensteröffnung nicht mehr innerhalb dem heutigen Dachprofil, während die unteren Fenster noch in vollem Umfang erhalten sind. Über, beziehungsweise auf dem Ortgang des Nachbarhauses aufgesetzt, ermöglichten sie vorrübergehend die Belichtung des Dachraumes, bevor sie durch erneute Baumaßnahmen auf den Nachbargrundstücken vermauert wurden. Wann dies im Süden geschah ist unbekannt. Im Norden erfolgte die Zusetzung durch den Neubau des Nachbardaches im Jahre 1700.
In Anlehnung an die, aus zwei wiederverwendeten Kellerbalken gewonnenen Dendro- Daten datiert die Abzimmerung des Daches möglicherweise in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts. Dass sich die in das 15. Jahrhundert zu datierende Baumaßnahme auch auf den Unterbau bezog, davon zeugen einzelne erhaltene Werksteingewände innerhalb der rückwärtigen Traufwand. So zum Beispiel als Rest einer großen Fensteröffnung im 1.Obergeschoss oder als Bestandteil einer später erhöhten Öffnung im 2. Obergeschoss.
Das 17. Jahrhundert
Eine um das Jahr 1632 erfolgte Baumaßnahme ist über eine inschriftliche Datierung bekannt und bezieht sich auf den Einbau einer ehemals größeren Türöffnung im Erdgeschoss der Rücktraufe (EG, Foto 9). Wenige Jahrzehnte zuvor, um 1600 wurden die beiden Keller angelegt. Während es sich bei dem vorderen Keller mit hoher Wahrscheinlichkeit um eine Abtiefung zur Nutzbarkeit des bauzeitlichen Kriechkellers handelt, sind der Aushub und die Abmauerung des rückwärtigen Kellers als Neubaumaßnahme zu bezeichnen.
Die eigentliche, die heutige Innenstruktur und das Fassadenbild bestimmende Umbauphase datiert in die Jahre um 1697(d). Zu diesem Zeitpunkt wurde das gesamte Gebäude entkernt, mit einem neuen Deckengebälk ausgestattet und mit der vorhandenen Dachwerkkonstruktion überdacht. Bestätigt wird dieses Datum auch durch eine im Dachraum aufbewahrte Giebelzier. Aus Ton gebrannt, besitzt sie die Jahreszahl 1698 und war ursprünglich der nördlichen Firstspitze aufgesetzt.
Die um 1698 ausgeführte Grundrissgliederung ist im Erdgeschoss weitgehend erneuert. Erhalten hat sich noch die massive Innenwand, während die daran anstoßenden Fachwerkwände späteren Umbauten zuzuordnen sind. Im späten 17. Jahrhundert lag der Treppenaufgang in das 1.Obergeschoss noch an der Rücktraufe und der Herdraum war noch nicht unterteilt.
Auch der Grundriss im 1. Obergeschoss reflektiert mit seinen jüngeren Einbauten noch weitgehend die um 1700 vollzogene Modernisierungssituation. Beginnend mit der straßenseitigen Stube, schloss sich daran die kleine Küche an, während die verbleibende Grundrissfläche als offener Flurraum mit Treppenanlage genutzt wurde.
Ähnlich verhielt es sich auch im 2. Obergeschoss. Dort waren von dem ansonsten offenen Flurraum lediglich zwei straßenseitige Kammerräume abgetrennt.
Das 18. /19. und 20. Jahrhundert
Mit Ausnahme des rückwärtigen Schuppenanbaus, dem Aufsatz des Ladegiebels und dem Anbau der Abtrittgalerie wurden in den kommenden Jahrhunderten keine nennenswerten Baumaßnahmen mehr durchgeführt. Die Veränderungen dieser Zeit beschränkten sich auf die Unterteilung älterer Raumeinheiten oder auf die Schaffung größerer Raumeinheiten, wie zum Beispiel im 2. Obergeschoss.
Zu diesen lokalen Veränderungen gehören dann auch die Einbauten der Treppen und Böden, die Neufertigung vieler Türblätter und die Anpassung des nördlichen Straßenfensters im 2. Obergeschoss aus dem Jahre 1912.
Nach mehr als zwei Jahrhunderte steht nun die erste umfassende Sanierungs- und Modernisierungsmaßnahme an.
(1300 - 1399)
(1400 - 1499)
(1600)
(1632)
(1696 - 1697)
- Dachgeschoss(e)
- Wohnbauten
- Wohnhaus
- Dachgerüst Grundsystem
- Sparrendach, q. geb. mit liegendem Stuhl
(1700)
Zugeordnete Dokumentationen
- Bauhistorische Dokumentation
- Restauratorische Untersuchungen
Beschreibung
- Siedlung
- Stadt
- Wohnbauten
- Wohnhaus
An der Adlergasse ist die Fassade umfassend verputzt, während die Rücktraufe größtenteils steinsichtig ist. An Letzterer befindet sich im 1.Obergeschoss eine kurze Galerie mit Abtritt und im 1. Dachgeschoss ein Ladegiebel. Ein schmaler an die Rückwand des Haupthauses angebauter und sich entlang der Parzellenwand ausdehnender Lagerschuppen vervollständigt den baulichen Bestand.
Zonierung:
Konstruktionen
- Dachgerüst Grundsystem
- Sparrendach, q. geb. mit liegendem Stuhl