Wohnhaus
Datenbestand: Bauforschung
Objektdaten
Straße: | Haalstraße |
Hausnummer: | 6 |
Postleitzahl: | 74523 |
Stadt-Teilort: | Schwäbisch Hall |
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Regierungsbezirk: | Stuttgart |
Kreis: | Schwäbisch Hall (Landkreis) |
Wohnplatzschlüssel: | 8127076049 |
Flurstücknummer: | 206 |
Historischer Straßenname: | keiner |
Historische Gebäudenummer: | keine |
Lage des Wohnplatzes: |
Kartenansicht (OpenStreetMaps)
Kelleranlagen (74523 Schwäbisch Hall, Blendstatt / Säumarkt / Lager / Gelbinger Gasse)
archäologische Grabungen (74523 Schwäbisch Hall, Blendstatt 3-5)
Fachwerkhaus (74523 Schwäbisch Hall, Gelbinger Gasse 50)
Fachwerkhaus (74523 Schwäbisch Hall, Haalstraße 11)
ehem. Haalapotheke (74523 Schwäbisch Hall, Haalstraße 15)
Ehemaliges Haalamt, Salinenarchiv (74523 Schwäbisch Hall, Im Haal 2)
Gastwirtschaft Germania (Nebengebäude) (74523 Schwäbisch Hall, Im Haal 3)
Gastwirtschaft Germania (74523 Schwäbisch Hall, Im Haal 4)
Wohn- und Geschäftshaus (74523 Schwäbisch Hall, Im Haal 5)
Fachwerkhaus (74523 Schwäbisch Hall, Kirchgasse 11)
Fachwerkhaus (74523 Schwäbisch Hall, Kirchgasse 2)
Fachwerkhaus, sog. Akademiegebäude (74523 Schwäbisch Hall, Kirchgasse 7)
Fachwerkhaus (74523 Schwäbisch Hall, Lange Straße 49/51)
Wohnhaus, Lange Straße 2 (74523 Schwäbisch Hall)
Fachwerkhaus, Mauerstraße 12 (74523 Schwäbisch Hall)
Wohnhaus, Nonnenhof 3 (74523 Schwäbisch Hall)
Wohnhaus, Pfarrgasse 9 (74523 Schwäbisch Hall)
archäologische Fundstellen (74523 Schwäbisch Hall, Salinenstraße 12)
Wohn- und Geschäftshaus (74523 Schwäbisch Hall, Schwatzbühlgasse 3)
Bauphasen
Das im Keller des Hauses befindliche Fragment eines runden Turmes (1,80 m hoch, 2,40 m im Durchmesser, aus Bruchstein) ist zur ältesten, um 1200 erfolgten Befestigung Halls im Zuge des Blockgassen-Kochers zu zählen. Der Turm dürfte zum ehemaligen Haal-Tor an der Ecke Haalstraße/Blockgasse gehört haben und stellt eines der wenigen noch überlieferten Dokumente der ersten Haller Stadtbefestigung dar. (StadtA Schwäb. Hall: Liste der Kulturdenkmale Stadt Schwäb. Hall, S. 206)
Von E. Krüger wurde vermutet, dass die Kelleranlage Hinweise der Stadtbefestigung um 1200 beinhaltet. Aufgrund der Befundlage in der unterirdischen Bebauung kann diese These nicht aufrecht gehalten werden. Ausgehend von der Annahme, dass es sich bei der beschriebenen Mauerwerkssituation in Keller 2 um eine Sandsteinquadervorblendung handelt, bliebe nach Abzug derselben eine restliche Wandstärke von ca. 160 cm. Eine mögliche Variante (im Baualtersplan eingetragen) eines zweischaligen Mauerwerks zeigt, dass auf bautechnischer Basis eine Wehrturmsituation auszuschließen ist. Die für eine Wehrturmsituation notwendige vorgelagerte Ausrichtung in einem Stadtmauerverlauf ist hier nicht gegeben. Weiter schließen die Untersuchungsergebnisse im Bereich des ehemaligen Judenquartiers die Existenz des Blockgassenkochers zur Zeit der staufischen Stadtummauerung aus. Für einen vorstaufischen Wehrmauerbefund sind die Mauerwerksstärken von ca. 130 cm in den Wänden MK1 und MK zu gering. Zudem ist der dementsprechende wehrtechnisch notwendige Eckturmbefund in dem südwestlichen Eckbereich von Keller 1 nicht festzustellen. Der Mauerwerksbefund MK1 und MK2 ist als Einfriedung eines Adelshofes in der Zeitstellung der staufischen Stadtgründung einzuordnen. Die Befundlage in Keller 2 könnte in ihrem Ursprung der Fundamentstumpf eines ehemaligen Adelsturms oder eines Treppenturms darstellen. Die sich heute darstellende Befundsituation legt eine Zisternennutzung nahe.
(1100 - 1299)
(1300 - 1399)
In den Auffüllungen unter dem Erdgeschossfußboden konnte straßenseitig die Mauerkrone (MK1und MK2) eines ca. 130 cm starken Kalksteinmauerwerkes festgestellt werden. Auf diesem Mauerwerk gründet die Süd- und Westfassade des heutigen aufstrebenden Baukörpers. Im Osten stößt die Mauerkrone1 gegen den Baukörper Haalstraße 4. In dem Richtung Norden abwinkelnden Mauerwerksverlauf (MK2) konnte im einsehbaren Bereich der Mauerwerkskrone der Ansatz eines Eckverbandes (zwischen MK1 und MK2) festgestellt werden. In der südlichen Stirnwand (Wand d3) des Gewölbekellers findet sich das im Erdgeschoss festgestellte Mauerwerk MK1 wieder. Das angesprochene Mauerwerk (Wand d3) ruht auf einem ca 25 ck in den Kellerraum vorspringenden Mauerwerk (Wand d2) auf. Der horizontale Mauerwerksversatz vollzieht sich ca 130 cm über heutigem Kellerfußbodenniveau.
Die teilweise einsehbaren Wandabschnitte d2 und d3 definieren sich analog der Mauerwerkschronologie für Schwäbisch Hall als ein Mauerwerk des 14. Jh. (gk)
(1400 - 1499)
(1400 - 1499)
Weieter ist es nicht auszuschließen, dass es sich bei den Wandsituationen b1-b3 um Fragmente einer Vorgängerbebauung (nicht datiert) handelt, die im 15. Jahrhundert bei der Erstellung des Kellers integriert wurden. (gk)
(1500 - 1599)
Der Schuhmarkt- Turm: Lässt sich mit der Linie des Blockgassen- Kochers in Verbindung bringen. Er ist ein Fund Wilhelm Hommels. Im Keller des Hauses Haalgasse 6 befindet sich ein Mauerkörper, der einen runden Raum von 2,40 m Durchmesser und 1,80 m Höhe beträgt. Die Deckenflachkuppel mit Backsteinen ist in jüngerer Zeit eingezogen. Die inneren Wände sind ziemlich glatt gehauen, die äußeren als rauer Bruchstein belassen. Eine Fuge trennt den Turm von der anstoßenden Kellerwand. Der Innenraum hat kein Fenster; er muss ehedem viel höher gewesen sein, etwa so wie das unterste Geschoss des runden Diebs- Turmes. Mit 5,25 m Durchmesser besaß der Turm eine ansehnliche Gestalt. Er dürfte zum Haal- Tor gehört haben.
(Anhand der sich darstellenden Kellersituation, 2,40 m Durchmesser und 1,80 m Höhe, kann die mögliche ursprüngliche Existenz einer Turmsituation im Bereich von Keller 2 nicht ausgeschlossen werden.) (gk)
(1500 - 1699)
Aufgrund der massiven Verputzsituation im Bereich der Außenerschließung konnte nicht analysiert werden, ob diese in ihrem Ursprung der Bauphase des 16./17. Jahrhunderts zugehörig ist.
(1700 - 1799)
Zugeordnete Dokumentationen
- Bauhistorische Voruntersuchung der Keller
Beschreibung
- Siedlung
- Stadt
- Wohnbauten
- Wohn- und Geschäftshaus
Zonierung:
Keller 2: runde Grundrissform.
Konstruktionen
- Gewölbe
- Tonnengewölbe
- Steinbau Mauerwerk
- allgemein
- Backstein
- Bruchstein
Keller 2: Rundkeller, er weist einen lagigen Sandsteinquader mit einzelnen Zwickungen in den Lagerfugen auf. Zugang über 4 Natursteintritte. Der Wandbereich ist teilweise verputzt bzw. übertüncht und beinhaltet einzelne nachträgliche Störungssituationen, Quadermauerwerk, aus Sandstein bestehende Werksteine. Kuppelartig angelegte Backsteinhaube. Bodenbelag: Backstein.