Schoberhaus
ID:
371319029116
/
Datum:
04.03.2008
Datenbestand: Bauforschung
Datenbestand: Bauforschung
Objektdaten
Straße: | Museumsgasse |
Hausnummer: | 1 |
Postleitzahl: | 88630 |
Stadt-Teilort: | Pfullendorf |
|
|
Regierungsbezirk: | Tübingen |
Kreis: | Sigmaringen (Landkreis) |
Wohnplatzschlüssel: | 8437088024 |
Flurstücknummer: | keine |
Historischer Straßenname: | keiner |
Historische Gebäudenummer: | keine |
Lage des Wohnplatzes: |
Kartenansicht (OpenStreetMaps)
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Ehem. Ackerbürgerhaus mit Laden und Werkstatt einer Hutmacherin (88630 Pfullendorf, Hauptstraße 2)
Kath. Kirche Maria Schray, Mengener Straße 4 (88630 Pfullendorf)
Fachwerkhaus, Roßmarktgasse 11 (88630 Pfullendorf)
Fachwerkhaus, Roßmarktgasse 19 (88630 Pfullendorf)
Kath. Kirche Maria Schray, Mengener Straße 4 (88630 Pfullendorf)
Fachwerkhaus, Roßmarktgasse 11 (88630 Pfullendorf)
Fachwerkhaus, Roßmarktgasse 19 (88630 Pfullendorf)
Bauphasen
Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:
Bei dem sog. Alten Haus (fälschlich auch Schoberhaus genannt) handelt es sich um einen Fachwerk-Bohlenständerbau im Typus des alemannisch-schwäbisch gestelzten Einhauses. Das Gebäude, dessen Erdgeschoss dendrochronologisch ins Jahr 1356 datiert (d), lehnt an einen Stadtmauerturm aus dem Jahr 1317 (i) auf. Seit 1983 im Besitz der Stadt Pfullendorf, zählte es ursprünglich zum Besitz des Klosters Salem.
1. Bauphase:
(1356)
(1356)
Errichtung des Erdgeschosses (d):
Im ursprünglichen Zustand ist anzunehmen, dass sämtliche Holzgerüstwände mit senkrecht eingestellten Staken mit Ruten analog eines Korbgeflechts umwunden und mit Strohlehm beidseitig (?) bestrichen sowie ausgefacht waren; wenige Fensteröffnungen.
Im ursprünglichen Zustand ist anzunehmen, dass sämtliche Holzgerüstwände mit senkrecht eingestellten Staken mit Ruten analog eines Korbgeflechts umwunden und mit Strohlehm beidseitig (?) bestrichen sowie ausgefacht waren; wenige Fensteröffnungen.
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Bauwerkstyp:
- Wohnbauten
- Wohnhaus
2. Bauphase:
(1714)
(1714)
Renovierung:
Umbau des Hochparterres im Westen zu einer Wohnung; Vergrößerung der Fenster durch Herausnahme zahlreicher Verstrebungen, woraus die Schwächung des Holzgerüstes resultierte.
Umbau des Hochparterres im Westen zu einer Wohnung; Vergrößerung der Fenster durch Herausnahme zahlreicher Verstrebungen, woraus die Schwächung des Holzgerüstes resultierte.
Betroffene Gebäudeteile:
keine
3. Bauphase:
(1876 - 1912)
(1876 - 1912)
Nutzung des Untergeschosses als Werkstatt durch den Schreinermeister Berenbold; Einbau einer Werkstatttür und von Fenstern.
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Bauwerkstyp:
- Gewerbe- und Industriebauten
- Werkstattgebäude
4. Bauphase:
(1936)
(1936)
Im Zuge der Arbeitsbeschaffung Einrichtung eines Museums (a).
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Bauwerkstyp:
- Anlagen für Bildung, Kunst und Wissenschaft
- Museum/Ausstellungsgebäude
5. Bauphase:
(1953 - 1955)
(1953 - 1955)
Renovierung:
Versuch der Wiederherstellung des originalen äußeren Zustandes und Neubedachung mit Hohlziegeln.
Untergeschoss: Einsetzen von Schlitzfensterchen; Schließung der Öffnungen aus der Zeit der Nutzung als Werkstatt; Schließung der Gefache im unteren Stockwerk nach dem Vorbild des Torkelhauses von Bodman mit einer Art Backsteinfiligran.
Versuch der Wiederherstellung des originalen äußeren Zustandes und Neubedachung mit Hohlziegeln.
Untergeschoss: Einsetzen von Schlitzfensterchen; Schließung der Öffnungen aus der Zeit der Nutzung als Werkstatt; Schließung der Gefache im unteren Stockwerk nach dem Vorbild des Torkelhauses von Bodman mit einer Art Backsteinfiligran.
Betroffene Gebäudeteile:
keine
6. Bauphase:
(1959 - 1961)
(1959 - 1961)
Renovierung:
Größter Teil des Holzgerüstes wird ersetzt; ursprüngliche Ausfachungart wird durch Ziegelausmauerung mit zahlreichen Lüftungsöffnungen ersetzt.
Größter Teil des Holzgerüstes wird ersetzt; ursprüngliche Ausfachungart wird durch Ziegelausmauerung mit zahlreichen Lüftungsöffnungen ersetzt.
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Zugeordnete Dokumentationen
- Untersuchung der Holzkonstruktion des Erdgeschosses.
- Das Alte Haus - ein rätselhafter Bau
- Schadensuntersuchungen
- Restauratorische Untersuchungen
Beschreibung
Umgebung, Lage:
Ein Dorf namens Pfullendorf entstand im Bereich der heutigen Oberstadt wohl im 12. Jahrhundert, ein zweites in der Senke, der heutige Stadtweiher. Genannte Teile der Stadt gingen vermutlich aus der Stadtburg der Grafen von Pfullendorf hervor. Pfullendorf liegt ca. 20 km nördlich des Bodensees im Landkreis Sigmaringen (Regierungsbezirk Tübingen).
Lagedetail:
- Siedlung
- Stadt
Bauwerkstyp:
- Wohnbauten
- Wohnhaus
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Über dem heutigen Außenniveau erhebt sich der zweigeschossige rechteckige Baukörper mit ca. 16,50 x 10,50 m Grundfläche. Das Obergeschoss kragt zu allen Seiten über das Erdgeschoss aus und misst ca. 18 x 12 m.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Zonierung:
2. OG: Feudales Stockwerk mit Bohlenstube an der Ostseite.
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
keine Angaben
Bestand/Ausstattung:
Flach gewölbte, spätgotische Holzdecke mit gemalten Verzierungen aus der Renaissance.
Konstruktionen
Konstruktionsdetail:
- Mischbau
- Holzbau mit Gebäudeteil aus Stein
- Wandfüllung/-verschalung/-verkleidung
- Backstein/Lehmziegel
- Detail (Ausstattung)
- Bohlenstube
- Decken
- Balkendecke
- Holzgerüstbau
- Geschossgerüst
- Unterbaugerüst, mehrstöckig
- Dachform
- Satteldach mit Halbwalm-/Zweidrittelwalm
Konstruktion/Material:
Kern- oder Ursprungsbau als Massivbau mit gebuckelten Eckquadern ausgeführt. Auf der nördlichen Längsseite bildet er zugleich einen Teil der Stadtmauer. Die Schmalseite gegen die Grabengasse hin scheint im Untergeschoss früher völlig mit Sandsteinquadern zugemauert gewesen zu sein.
Die Konstruktion des Alten Hauses setzt auf dem unteren Teil der massiven Konstruktion des Turmhauses auf. Das eicherne Holzgerüst ruht auf Schwellen im Abstand von 1,50 m mit kräftigen Eckständern (35 -40 cm im Querschnitt) und etwas schwächeren, z.T. doppelten Verstrebungen. Die Holzgerüstkonstruktion trägt zusammen mit den stehengebliebenen Mauern des bisherigen Turmhauses das waagerecht aufliegende Gebälk und den weit über den Unterbau hinausragenden Oberbau. In der Mitte lagern quer über dem rechteckigen Grundriss vier parallele Balken, von denen aus alle anderen Balken strahlenförmig nach außen streben. Der technische Zweck dieser radialen Anordnung ist nicht ersichtlich.
Im Zuge des Umbaus zum Museum in den 1930er Jahren erfolgte die Herausnahme von Innenwänden, die auf genannte Radiabalken drückten. In der Folge hoben sich die Balken im Inneren an bzw. geschah deren Abwärtsneigung im Äußeren. Zur provisorische Gegenmaßnahme dienten senkrechte Abstützungen, wobei die senkrechte Abstützung in der Mitte des Kellerbodens im Turmhaus einen weiteren Gefahrenpunkt barg: Der in einem Sandkasten eingelassene Balken, der die Decken- bzw. Fußbodenkonstruktion bis zur Dachpfette hinauf trägt, wurde durch die vertikalen Druckveränderungen immer tiefer und fester in den Kasten hineingedrückt und durch die veränderten klimatischen Bedingungen infolge der Anhebung des Straßenniveaus weiter geschwächt. Die Tragfähigkeit dieses wichtigen Konstruktionsteils wurde durch Einbetonierung gesichert.
Auf den Rand der waagerechten Balkenlage wurde nun wiederum ein Holzgerüst aufgesetzt, das den zweiten Stock ausbildet.
Halbwalmdach mit kleinen dreieckigen Rauchabzugsluken.
Die Konstruktion des Alten Hauses setzt auf dem unteren Teil der massiven Konstruktion des Turmhauses auf. Das eicherne Holzgerüst ruht auf Schwellen im Abstand von 1,50 m mit kräftigen Eckständern (35 -40 cm im Querschnitt) und etwas schwächeren, z.T. doppelten Verstrebungen. Die Holzgerüstkonstruktion trägt zusammen mit den stehengebliebenen Mauern des bisherigen Turmhauses das waagerecht aufliegende Gebälk und den weit über den Unterbau hinausragenden Oberbau. In der Mitte lagern quer über dem rechteckigen Grundriss vier parallele Balken, von denen aus alle anderen Balken strahlenförmig nach außen streben. Der technische Zweck dieser radialen Anordnung ist nicht ersichtlich.
Im Zuge des Umbaus zum Museum in den 1930er Jahren erfolgte die Herausnahme von Innenwänden, die auf genannte Radiabalken drückten. In der Folge hoben sich die Balken im Inneren an bzw. geschah deren Abwärtsneigung im Äußeren. Zur provisorische Gegenmaßnahme dienten senkrechte Abstützungen, wobei die senkrechte Abstützung in der Mitte des Kellerbodens im Turmhaus einen weiteren Gefahrenpunkt barg: Der in einem Sandkasten eingelassene Balken, der die Decken- bzw. Fußbodenkonstruktion bis zur Dachpfette hinauf trägt, wurde durch die vertikalen Druckveränderungen immer tiefer und fester in den Kasten hineingedrückt und durch die veränderten klimatischen Bedingungen infolge der Anhebung des Straßenniveaus weiter geschwächt. Die Tragfähigkeit dieses wichtigen Konstruktionsteils wurde durch Einbetonierung gesichert.
Auf den Rand der waagerechten Balkenlage wurde nun wiederum ein Holzgerüst aufgesetzt, das den zweiten Stock ausbildet.
Halbwalmdach mit kleinen dreieckigen Rauchabzugsluken.