Kornmarkt Madonna
Datenbestand: Bauforschung
Objektdaten
Straße: | Kornmarkt |
Hausnummer: | keine |
Postleitzahl: | keine |
Stadt-Teilort: | Heidelberg-Altstadt |
|
|
Regierungsbezirk: | Karlsruhe |
Kreis: | Heidelberg (Stadtkreis) |
Wohnplatzschlüssel: | 8221000002 |
Flurstücknummer: | 1027 |
Historischer Straßenname: | keiner |
Historische Gebäudenummer: | keine |
Lage des Wohnplatzes: |
Kartenansicht (OpenStreetMaps)
Schloss Heidelberg (Sachgesamtheit) (69117 Heidelberg)
Wohn- und Geschäftshaus (69117 Heidelberg-Altstadt, Dreikönigstraße 20)
ehem. Hotel, heute Verwaltungsgebäude (69117 Heidelberg-Altstadt, Friedrich-Ebert-Anlage 22)
Hexenturm (69117 Heidelberg-Altstadt, Grabengasse 3-5)
Wohnhaus, Große Mantelgasse 21 (69117 Heidelberg-Altstadt)
Palais Neukirch (69117 Heidelberg-Altstadt, Hauptstraße 120)
ehem. Oberrheinische Bank, Bank- und Wohnhaus, Hauptstraße 126 (69117 Heidelberg-Altstadt)
Café Scheu, Wohn- und Geschäftshaus, Hauptstraße 137 (69117 Heidelberg-Altstadt)
Gasthaus „Zum Sepp’l“ (69117 Heidelberg-Altstadt, Hauptstraße 213)
Wohn- und Geschäftshaus (69117 Heidelberg-Altstadt, Hauptstraße 86)
Wohn- und Geschäftshaus (69117 Heidelberg-Altstadt, Ingrimstraße 34)
Wohn- und Geschäftshaus (69117 Heidelberg-Altstadt, Kleine Mantelgasse 7)
ehemaliges Verbindungshaus, Studentenwohnheim (69115 Heidelberg, Haspelgasse 10)
Wohn- und Geschäftshaus, Hauptstraße 131 (69117 Heidelberg)
Europahaus IV (69117 Heidelberg, Kleine Mantelgasse 24)
Wohn- und Geschäftshaus (69117 Heidelberg, Mittelbadgasse 14)
Friedrichsbau (Heidelberg, Schloss)
Ottheinrichsbau (69117 Heidelberg, Schlosshof 1)
Hinterhaus (69117 Heidelberg, Semmelsgasse 9)
Bauphasen
Die Mariensäule auf dem Kornmarkt wurde um 1716/17 (vollendet 1718) von Kurfürst Carl Philipp in Auftrag gegeben. Der ausführende Künstler war vermutlich der Düsseldorfer Hofbildhauer Peter van den Branden, der kurz danach eine Kolossalgruppe für den Heidelberger Schlossgarten geschaffen hat. Stielvergleiche haben die Zuschreibung an seine Person untermauert. Hintergrund des Auftrages war die seit Regierungsantritt der katholischen Linie Pfalz-Neuburg von Seiten des Fürstenhauses energisch betriebene Gegenreformation, die sich neben der besonderen Unterstützung der Jesuiten unter anderem in der Aufstellung von Hausmadonnen ausdrückte. Bevorzugt wurde dabei der kämpferische Typus des apokalyptischen Weibes mit dem Jesusknaben als Schlangentöter. Um 1830 wurde der Sockel der Figur gegen ein oktogonales Brunnenbecken ausgetauscht. Die jetzige Anlage, ein Quadersockel mit drei Muschelbecken, stammt aus der Zeit zwischen 1870 und 1890. Das getreppte Podest mit Kettenpfosten ist erst aus dem 20. Jahrhundert. Bereits 1940 stellte man eine Kopie von H. Fries auf, um die hervorragende Marienstatue aus konservatorischen Gründen dem Kurpfälzischen Museum zu übergeben. Die Figur entspricht ikonographisch dem Typus der apokalyptischen Madonna oder „Maria vom Siege“. Sie zertritt die Paradiesschlange, auf der Weltkugel stehend, die von Engeln empor getragen wird. Krone und Zepter symbolisieren die Himmelskönigin. Der Jesusknabe ersticht die Schlange mit der Kreuzeslanze. Beide Finger formen das Zeichen des Sieges. Selten wurde der kämpferische Aspekt so stark herausgestellt wie in der Heidelberger Mariensäule. Die Inkarnation des wütenden Erzengels kommt in der Jesusfigur deutlich zum Ausdruck. Als öffentliches Standbild war der Typus der Immaculata oder Himmelskönigin weitaus beliebter. Vergleichbar – eine gemeinsame Wurzel ist anzunehmen – ist die lebensgroße Silberstatue Marias in der Jesuitenkirche in Luzern aus dem Jahr 1701. Aus der ursprünglichen Inschrift, die durch Wickenburgs Thesaurus Palatinus (1715) überliefert ist, geht hervor, dass über die siegreiche Madonna hinaus weitere Eigenschaften Marias angesprochen sind: bildnerisch ist die Immaculata (die „vor-während-und nach der Geburt reine Jungfrau“) mittels des Strahlenkranzes mit den 12 Sternen und den Lilienblättern des Zepters repräsentiert, die Himmelskönigin durch Krone und Zepter und die Himmelfahrt durch die Wolken stemmenden Engel. Stilistisch gehört die Muttergottes der klassizistischen Strömung des Spätbarocks an. Von Rom ausgehend, prägt sie in erster Linie die französische Plastik der Zeit Ludwigs XIV., blieb aber auch nicht ohne Einfluss auf die niederländische und deutsche Kunst. Die Vorstellung von antiker Idealisierung schlägt sich nieder in einer großzügig vereinfachten Form, in Monumentalisierung und Heroisierung. Unter den Denkmälern Heidelbergs nimmt die Statue des Peter van den Branden einen wichtigen Platz als frühes Zeugnis der klassizistischen Komponente der Barockplastik in der Kurpfalz ein.
1968 wurde ein Arm des Christuskindes zerstört und durch F. Berger wieder ersetzt.
Im Jahre 1978 wurde eine Seite des oberen Abschlussgesimses bei dem Abriss des Gebäudes „Prinz Carl“ durch eine herabfallende Schaltafel zerstört. Dieses Gesimsstück wurde von der Fa. Wolf ersetzt.
1986-1990 folgte die Restaurierung der Kornmarkt-Madonna.
(1716 - 1718)
- Ausstattungsgegenstände, Architekturglieder
- Skulptur, Plastik
(1830 - 1835)
- Ausstattungsgegenstände, Architekturglieder
- Skulptur, Plastik
- Bauten für Ver- und Entsorgung
- Brunnen, Brunnenhaus
(1870 - 1890)
(1900 - 1940)
(1938 - 1940)
(1968 - 1986)
(1978)
(1986 - 1990)
Zugeordnete Dokumentationen
- Fotodokumentation
- Fotodokumantation
Beschreibung
- Siedlung
- Stadt
- Ausstattungsgegenstände, Architekturglieder
- Skulptur, Plastik
- Bauten für Ver- und Entsorgung
- Brunnen, Brunnenhaus
Zonierung:
Konstruktionen
- Verwendete Materialien
- Eisen
- Kunststein
- Metall allgemein
- Stein
Der Sockel mit der Schriftplatte wurde in div. Bundsandstein geschaffen. Die Brunnenschalen sind ebenfalls in Sandstein gefertigt worden. Die Wasserspeier sind in Bronze und die konsloartigen Halter in Eisen geschaffen.