Ottilienkapelle (Eppingen)

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

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Das ehemalige Gesellschaftshaus "Zur Katz"

ID: 100051330312  /  Datum: 23.09.2010
Datenbestand: Bauforschung
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Objektdaten

Straße: Katzgasse
Hausnummer: 3
Postleitzahl: 7750
Stadt-Teilort: Konstanz

Regierungsbezirk: Freiburg
Kreis: Konstanz (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8335043012
Flurstücknummer: keine
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes

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Objektbeziehungen

keine

Umbauzuordnung

keine

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Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

Das von der Wessenbergstrasse , vom Stephansplatz und der späteren Katzgasse umgrenzte Areal weist seit dem Ende des 13. Jahrhunderts eine kontinuierliche bauliche Entwicklung auf, die zweihundert Jahre später ihren Abschluss in der Katzgasse fand. Im Stadtgrundriss fällt die Lage des Bauweks auf: Das ehemalige Geschlechterhaus liegt deutlich abseits von den ansonsten in Teilen des Stadtgebietes konzentrierten Zunfthäusern und von der überwiegenden Mehrzahl der Patrizierhäuser selbst. Mit Ausnahme des Wohnturmes am Stephansplatz ist im 15. Jahrhundert keine weitere Bebauung auf der Parzelle, die von dort bis zur Katzgasse reichte, nachgewiesen. Im Jahre 1424 (a) erwarb die Gesellschaft der Geschlechter das ca. 80 m tiefe Grundstück in der damaligen Münstergasse, die unmittelbar aufs Hauptportal der Bischofskirche zuzog. Indem die Gesellaschaftsgenossen auf das hier entstehende Haus den Namen ihres alten Gesellschaftshauses "zur Katz" übertrugen wurde aus der Münstergasse allmählich die Katzgasse.
1424-29 (a) dauerte der Bau an. Ab 1429 konnte die Gesellschaft das neue Gebäude für Festveranstaltungen nutzen. Das Haus diente dem Konstanzer Patriziat als Mittelpunkt des Gesellschaftslebens. 1548 verlor Konstanz seinen reichsstädtischen Status und die Privilegien der Gesellschaft "Zur Katze" wurden aufgehoben. Das Haus blieb jedoch Versammlungsort der vornehmen Klasse. Im 17. Jahrhundert begann der Niedergang des Gesellschaftshauses in der Katzgasse. Rauschende Feste fanden damals im Saal nicht mehr statt. Die Patrizier kamen nur noch sporadisch zusammen. Die Kosten für den laufenden Bauunterhalt des Gebäudes standen in keinem Verhältnis mehr zum Nutzen. Nachdem es allmählich seine eigentliche Funktion verloren hatte, wurde es als Lagergebäude für die verschiedensten Zwecke verwendet. Zeitweise, zwischen 1674 und 1676 (a), diente der große Saal im Obergeschoss sogar als Getreideschüttboden. 1679 gestattete die Gesellschaft dem Spital, links und rechts vom Durchgang Fachwerkwände aufzustellen, um so zwei große Räume als Weinkeller abzuteilen. Durch die Vermietung konnte es sich die Gesellschaft erlauben, ihr kaum noch genutztes Zunfthaus weiterhin zu unterhalten. Bis in das 18. Jahrhundert hinein befand sich das Gebäude im Besitz der Gesellschaft. Danach wurde es für verschiedene Nutzungen zweckentfremdet. 1821 (a) kaufte der Konstanzer Samenhändler und Lithograf Andreas Pecht das Haus. Pecht teilte die Erdgeschosshalle in zwei in zwei Geschosse mit Wohn- und Werkstatträumen ab. Zu diesem Zweck änderte er die Befensterung. Im Saal des Obergeschosses wurde die lithografische Werkstatt eingerichtet. Gleichzeitig wurde ein innenliegendes Treppenhaus installiert. 1869 (a) brannte der Dachstuhl ab. Das Feuer zog die hofseitige Außenmauer und das Obergeschoss stark in Mitleidenschaft. Beim Wiederaufbau wurde die aus der Erbauunszeit stammende Vertäfelung und die Mittelstütze dieses Stockwerks zugunsten einer völlig neuen Geschossaufteilung entfernt. Ein flach geneigtes Dach ersetzte den Vorgänger. Durch Erhöhung der hofseitigen Traufe wurde ein weiteres Vollgeschoss gewonnen. Aus dem ursprünglich zweigeschossigen Repräsentationsbau des 15. Jahrhunderts wurde somit ein viergeschossiges Wohn- und Geschäftshaus.


1. Bauphase:
(1424 - 1429)
Bau des Gesellschaftshauses "zur Katze" (a). Das Festhaus des Konstanzer Patriziats entstand infolge der erzwungenen Teilung der Stadtherrschaft mit den Zünften.
Betroffene Gebäudeteile:
keine

2. Bauphase:
(1443 - 1444)
1444 (a) kommt es zum Einbau einer Sekundärkonstruktion in Form einer Doppelstrebe im Erdgeschoss. Diese Maßnahme stellte eine statisch-konstruktive Notwendigkeit dar.
Betroffene Gebäudeteile:
keine

3. Bauphase:
(1515 - 1544)
Phase von Anbauten; 1515 (a) wird ein Abort eingerichtet bzw. erneuert. Das Häuslein bestand aus Fachwerk und besaß ein eigenes Dach. Reparaturen an einem Küchenherd. 1544 (a) werden Fensterläden für eine Magdkammer angefertigt, ferner fünf Läden zu den Fenstern in der "kleinen Stube".
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Anbau

4. Bauphase:
(1679)
Im 17. Jahrhundert verlor das Gesellschaftsahaus allmählich seinen Nutzen und wurde als Lagergebäude für die verschiedensten Zwecke verwendet. Zeitweise, zwischen 1674 und 1676 (a) diente der große Saal im Obergeschoss als Getreideschüttboden. 1679 gestattete die Gesellschaft dem Spital, links und rechts vom Durchgang Fachwerkverbände aufzustellen, um so zwei große Räume als Weinkeller abzuteilen.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Erdgeschoss

5. Bauphase:
(1821)
1821 (a) wurde die Erdgeschosshalle vom Konstanzer Samenhändler und Lithograf Andreas Pecht in zwei Geschosse mit Wohn- und Werkstatträumen unterteilt. Zu diesem Zweck änderte er die Befensterung. Gleichzeitig wurde ein innenliegendes Treppenhaus installiert.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Erdgeschoss

6. Bauphase:
(1869)
1869 (a) brannte der Dachstuhl ab. Das Feuer zog die hofseitige Außenmauer und das Obergeschoss stark in Mitleidenschaft. Beim Wiederaufbau wurde die aus der Erbauunszeit stammende Vertäfelung und die Mittelstütze dieses Stockwerks zugunsten einer völlig neuen Geschossaufteilung entfernt. Ein flach geneigtes Dach ersetzte den Vorgänger. Durch Erhöhung der hofseitigen Traufe wurde ein weiteres Vollgeschoss gewonnen. Außerdem wurde das hohe Erdgeschoss durch eine eingezogene Decke unterteiltAus dem ursprünglich zweigeschossigen Repräsentationsbau des 15. Jahrhunderts wurde somit ein viergeschossiges Wohn- und Geschäftshaus.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Dachgeschoss(e)

7. Bauphase:
(1994 - 1997)
Sanierungsarbeiten
Betroffene Gebäudeteile:
keine

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

Abbildungsnachweis
ehemaliges Zunfthaus "zur Katz", Versammlungshaus des Patriziats, Südansicht vom Turm von St. Stephan / Das ehemalige Gesellschaftshaus "Zur Katz" in 7750  Konstanz (www.bildindex.de)
Abbildungsnachweis
Nordansicht der Katzgasse / Das ehemalige Gesellschaftshaus "Zur Katz" in 7750  Konstanz (Südwestdeutsche Beiträge zur historischen Bauforschung, Bd. 1, hrsg. vom Arbeitskreis für Hausforschung BW, Freiburg i. Br. 1992)

Zugeordnete Dokumentationen

  • Photogrammetrische Aufnahmen (insg. 20)
  • Bauhistorische Kurzuntersuchung
  • Dendrochronologische Untersuchung
  • Restauratorische Voruntersuchungen
  • Schadensaufnahme der Steinfassade Nord und Süd

Beschreibung

Umgebung, Lage:
Die Katzgasse liegt in der Verlängerung der Längsachse des Konstanzer Münsters. In unmittelbarer Nachbarschaft des Münsterplatzes steht das Haus Nr. 3.
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Wohn- und Geschäftshaus
  • Ländl./ landwirtschaftl. Bauten/ städtische Nebengeb.
    • Lagergebäude
  • Öffentliche Bauten/ herrschaftliche Einrichtungen
    • Zunfthaus
  • Residenz- und Hofhaltungsbauten
    • Palais
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Das zweigeschossige Haus wurde an das bestehende Nachbarhaus Katzgasse 1 angebaut und steht traufseitig im Süden zur Hofgasse, im Norden zur Katzgasse (ehemals Münstergasse). Es stellt zur Westseite seinen eigenen aufgestockten Brandgiebel. Die Fassaden aus vorgeblendetem, auf der Südseite teils verputztem Quaderwerk aus Rorschacher Schilfsandstein ist reich an regelmäßigen Fenstern. Bemerkenswert ist die im 19. Jh. durch Brandschäden teilweise erneuerte und im EG veränderte Fassade zur Katzgasse. Eine ungewöhnlich repräsentative, für die Zeit sehr moderne Gestaltung in Form einer symmetrisch gegliederten Rustikafassade. Auf deutschem Boden einer der ersten Stadtpaläste nach Florentiner Art.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Die Gestaltung des Erdgeschosses orientierte sich an dem traditionellen Durchgangsrecht, das auf dem traditionellen Grundstück bestand. Der die gesamte Liegenschaft unter der "Katze" durchlaufende Weg besaß öffentlichen Charakter und blieb somit von der Überbauung weitgehend unabhängig. Das unaufhebbare Wegrecht ließ das Erdgeschoss eine Sonderstellung einnehmen und schränkte seine Nutzung ein. Der axiale Durchgang und die flankierenden Stützen gliedern diese Ebene in drei Zonen.
Über der Erdgeschosshalle wurde der Festsaal des Gesellschaftshauses errichtet, der über die ganze Länge des Hauses läuft und in der Mitte von einer eichenen Säule gestützt wird.
Über die ursprüngliche Dachkonstruktion liegen keine Aufzeichnungen vor. Lediglich aufgrund eines Fotos nach dem Brand im Jahr 1821 lassen sich einige grobe Aussagen machen. An dem Brandabdruck auf der Innenseite des Ostgiebels lässt sich ein dreistöckiger stehender Stuhl erkennen.
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
keine Angaben
Bestand/Ausstattung:
keine Angaben

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
  • Verwendete Materialien
    • Stein
  • Decken
    • Einschubdecke
Konstruktion/Material:
keine Angaben

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