Bandhaus (Schloß Presteneck)

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

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Wohn-Geschäftshaus

ID: 117062318820  /  Datum: 20.01.2016
Datenbestand: Bauforschung und Restaurierung
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Objektdaten

Straße: Hussenstraße
Hausnummer: 13
Postleitzahl: 78426
Stadt-Teilort: Konstanz

Regierungsbezirk: Freiburg
Kreis: Konstanz (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8335043012
Flurstücknummer: keine
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes

Kartenansicht (OpenStreetMaps)

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Objektbeziehungen

Ist Gebäudeteil von:
1. Gebäudeteil: Wohn-Geschäftshaus, Hussenstraße 15

Besteht aus folgenden Gebäudeteilen:
keine Angabe

Umbauzuordnung

keine

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Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

Die gesamte Baustruktur des Gebäudes vermittelt einen einheitlichen Eindruck, sodass mit Hilfe der Dachkonstruktion ein Neubau im 18. oder frühen 19. Jahrhundert vermutet werden kann, wozu auch die verhältnismäßig schwach dimensionierte vordere Traufwand gehören dürfte. Lediglich die Zweiteilung der Kelleranlage könnte vermuten lassen, dass sie auf zwei einst eigenständige Gebäude zurückgeht.
Ein Teil der gemauerten gemeinsamen Trennwand zum Gebäude Hussenstraße 15 könnte noch von der Vorgängerbebauung stammen. Zur nördlichen Trennwand sind keine Aussagen möglich.
Beim Umbau 1938 wurde die rückwärtige Traufwand neu geschaffen.
Dem Kunstführer zum Rathauskomplex (Die Konstanzer Rathäuser, 1991) zufolge, war das Gebäude mit dem Zunfthaus „Zum Thurgau“ verbunden, das heute den Ratssaal aufnimmt. 1826 wurde das Gebäude an der Hussenstraße an einen Wirt verkauft, der es durch einen Neubau ersetzt und hier das Gasthaus „Badischer Hof“ eingerichtet hat. 1911 ging es wieder in städtischen Besitz und es wurden hier Verwaltungsräume eingerichtet. Über der Tür steht die Jahreszahl 1828 zu lesen, die vermutlich den größten Teil des Gebäudes datiert.


1. Bauphase:
(1700 - 1820)
Die gesamte Baustruktur des Gebäudes vermittelt einen einheitlichen Eindruck, sodass mit Hilfe der Dachkonstruktion ein Neubau im 18. oder frühen 19. Jahrhundert (s) (gk) vermutet werden kann.
Betroffene Gebäudeteile:
keine

2. Bauphase:
(1826)
1826 (a) wurde das Gebäude an der Hussenstraße an einen Wirt verkauft, der es durch einen Neubau ersetzt und hier das Gasthaus „Badischer Hof“ eingerichtet hat
Betroffene Gebäudeteile:
keine

3. Bauphase:
(1911)
1911 (a) ging es wieder in städtischen Besitz und es wurden hier Verwaltungsräume eingerichtet.
Betroffene Gebäudeteile:
keine

4. Bauphase:
(1938)
Ein Umbau im Jahr 1938 kann anhand von Grundrissplänen nachvollzogen werden. Damals war der Hofraum weitgehend mit zwei dreigeschossigen Flügelbauten überbaut, die nur eine schmale mittige Gasse freiließen. Die rückwärtige Traufachse war in weiten Bereichen durchbrochen. Die Treppe lag innerhalb des südlichen Hofflügels, direkt außen vor der Traufachse, wo heute noch die Treppe über die Höhe von Erd- und Untergeschoss liegt.
Beim Umbau wurde der nördliche Hofflügel gänzlich abgetragen und der südliche Hofflügel auf zwei Geschosse reduziert. Die rückwärtige Traufachse wurde durch eine massive Traufwand ersetzt, die Treppe ab dem 1. Obergeschoss ins Innere verlegt und ihr gegenüber Toilettenanlagen eingerichtet. Der südliche Hofflügel wurde weitestgehend umgebaut und erhielt ein historisierend mittelalterliches Äußeres, um fortan als repräsentativer Zugang zum damals neu geschaffenen Ratssaal in einem weiter zurückliegenden Gebäude am hinteren Rathaushof zu dienen.
Betroffene Gebäudeteile:
keine

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

Abbildungsnachweis
Ansicht / Wohn-Geschäftshaus in 78426 Konstanz (20.01.2016 - Stefan King)
Abbildungsnachweis
Wohn-Geschäftshaus in 78426 Konstanz (20.01.2016 - Stefan King)

Zugeordnete Dokumentationen

  • Bauhistorisches Kurzgutachten

Beschreibung

Umgebung, Lage:
keine Angaben
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Wohn- und Geschäftshaus
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Das Gebäude steht traufständig mit vier Vollgeschossen und Satteldach an der auf der Westseite entlangführenden Hussenstraße. Im Erdgeschoss befinden sich Ladengeschäfte, in zwei Obergeschossen Büros der städtischen Verwaltung, im 3. Obergeschoss eine Hausmeisterwohnung und das 1. Dachgeschoss wird über die südlichen zwei Drittel als Hobby- bzw. zusätzlicher Wohnraum genutzt, während im nördlichen Drittel die Gipsabgüsse stehen und das 2. Dachgeschoss keine Nutzung erfährt. Das Gebäude ist Teil des Rathauskomplexes und mittels Durchgängen mit dem benachbarten Gebäude Hussenstraße 15 verbunden.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Das Erdgeschoss ist in drei Querzonen gegliedert, zusammengesetzt aus einem Mittelflur und zu beiden Seiten Ladenräume. Beide Obergeschosse weisen hingegen eine Teilung in drei Längszonen auf, bestehend aus einem schmalen, innenliegenden, zur südlich gelegenen Treppe offenen Längsflur, von dem zur Straße hin jeweils drei bzw. vier Räume und nach hinten jeweils zwei bzw. drei Räume unterschiedlicher Größe erschlossen werden. In Verlängerung des Flurs besteht in beiden Obergeschossen ein Übergang ins Nachbargebäude. Das Gebäude besitzt einen Keller, zusammengesetzt aus mehreren Einzelräumen.
Rückwärtig stößt ein zweigeschossiger schmaler Hofflügel an, der die Treppen in Erdgeschoss und Keller aufnimmt und als Zugang zum weiter hinten gelegenen Ratssaal dient.
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
Aus dem Grundriss kann anhand der wechselnden Wandstärken abgelesen werden, dass die vordere Traufwand vom Erdgeschoss bis zum 2. Obergeschoss, die gemeinsame Trennwand zu Hussenstaße 15 in den unteren beiden Geschossen und die rückwärtige Traufwand in ganzer Höhe aus Mauerwerk bestehen, ebenso die Innenwände des Erdgeschosses, hingegen das 3. Obergeschoss der vorderen Traufwand, die höheren Teile der gemeinsamen Trennwand und alle obergeschossigen Innenwände aus Fachwerk, dünnem Formsteinmauerwerk oder als leichte Trennwände ausgebildet sind. Die rückwärtige Traufwand wurde bei einem Umbau 1938 massiv ausgebildet. Inwiefern die gemeinsame Trennwand nach Norden konstruktiv zum Gebäude gehört, konnte nur für den Dachbereich festgestellt werden, wo eine eigene Giebelwand in Fachwerk ausgeführt ist.
Bestand/Ausstattung:
Eine überraschende Entdeckung ist eine offenbar völlig in Vergessenheit geratene Sammlung von Gipsabgüssen im abgetrennten nördlichen Teil des Dachraums. Es handelt sich um Abgüsse der reichen Renaissance-Ornamentik von Fassade und Rundtürmen des rückwärtigen Hofgebäudes des Rathauskomplexes (früher Stadtkanzlei). Die Abgüsse waren auf ein eigens eingebautes Holzgestell gesetzt, ein großer Teil davon ist durch Herunterfallen beschädigt oder zerbrochen. Der vollständigen Überarbeitung bzw. Erneuerung wegen und weil die Originalstücke vermutlich nicht alle aufbewahrt worden sind, kommt den Abgüssen die Funktion der Dokumentation des Originalzustands zu.

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
  • Dachform
    • Satteldach
  • Gewölbe
    • Tonnengewölbe
  • Dachgerüst Grundsystem
    • Sparrendach, q. geb. mit liegendem Stuhl
Konstruktion/Material:
Das Dachwerk ist als liegende Stuhlkonstruktion abgezimmert. Die Aussteifungshölzer sind auffällig schwach dimensioniert. Zur Längsaussteifung waren an den liegenden Stuhlständern Kopf- und Fußstreben in symmetrischer Anordnung eingesetzt, alle ins selbe, durchgehende Zapfenloch eingreifend. Die Fußstreben fehlen heute, weshalb die Kopfstreben mit Hilfe moderner Balkenschuhe gesichert werden mussten. Die konstruktiven Merkmale lassen eine Entstehung des Dachwerks im 18. oder frühen 19. Jahrhunderts vermuten.
Nach Süden endet das Dachwerk mit einer offenen Binderachse und nutzt das Giebelfachwerk des damals schon bestehenden Dachwerks von Hussenstraße 15 als gemeinsame Trennwand. Nach Norden ist eine eigene Fachwerkgiebelwand ausgebildet, was vermuten lässt, dass das nördlich gelegene Nachbargebäude noch eine deutlich geringere Höhe besaß.
Das Gebäude besitzt ein unter Bodenniveau liegendes Kellergeschoss, was in Konstanz nur selten anzutreffen ist. Etwas mehr als die südliche Hälfte der Grundfläche setzt sich aus viereckigen, von Gurtbogen getrennten Feldern in zwei unterschiedlich breiten Quer- und vier Längszonen zusammen, die in Form nur leicht überhöhter Domikalgewölbe mit diagonal gesetzten Steinlagen überwölbt sind. Gurtbögen und Wölbungen sind aus Backstein beschaffen. Die Nordhälfte wurde nicht besichtigt, doch ist dort gemäß der Grundrisse eine breite Tonnenwölbung vorhanden, ergänzt um einen daran anschließenden ebenfalls tonnengewölbten Raum unter dem Hofraum.

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