Datenbank Bauforschung/Restaurierung

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Altes Rathaus

ID: 121690517010  /  Datum: 18.09.2017
Datenbestand: Bauforschung und Restaurierung
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Objektdaten

Straße: Hauptstraße
Hausnummer: 23
Postleitzahl: 78628
Stadt-Teilort: Rottweil

Regierungsbezirk: Freiburg
Kreis: Rottweil (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8325049025
Flurstücknummer: keine
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes

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Objektbeziehungen

keine

Umbauzuordnung

keine

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Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

Das Alte Rathaus wird 1321 erstmals erwähnt. Um 1480 wurde es um das im Westen benachbarte Tigisheimsche Haus erweitert und um 1500 durch eine spätgotische Fassade äußerlich einheitlich gestaltet. 1521 erhielt der Ratssaal im zweiten Obergeschoss mit der kassettierten Decke eine Umgestaltung. Der dendrochronologischen Untersuchung zufolge wurde 1552/ 53 (d) das Dachwerk abgezimmert. Die Buntglasfenster des Ratssaals datieren auf 1553 und 1554 (i).
1578 wurde die Gerichtsstube im ersten Obergeschoss erneuert und wohl 1583 das Treppenhaus von der Rückseite ins Innere verlegt. Der 1564 längs der Rathausgasse errichtete zweigeschossige Anbau wird im 17. Jahrhundert um eineinhalb Stockwerke erhöht. Dieser erhält gemeinsam mit dem Rathaus im Jahr 1884 eine neue Fassade mit Malereien durch F. Geigis aus Freiburg. Mit der Neugestaltung des Rathauses 1913 werden die Malereien entfernt und das Erdgeschoss durch zwei weiter Spitzbögen an der Hauptstraßenseite ergänzt. 1918 wurde das Masersche Haus in der Hauptstraße 21 hinzuerworben und 1928 mit dem Rathaus verbunden.
2001 wird im Zuge der Fassadensanierung der Putz erneuert und die Dachgaube instand gesetzt.


1. Bauphase:
(1321)
Erstmalige Erwähnung des Rathauses.
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt
Bauwerkstyp:
  • Öffentliche Bauten/ herrschaftliche Einrichtungen
    • Rathaus

2. Bauphase:
(1480)
Erweiterung des Rathauses um das im Westn angrenzende Tigisheimsche Haus.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Anbau

3. Bauphase:
(1500)
Vereinheitlichung beider Gebäude durch spätgotische Fassadengestaltung.
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Konstruktionsdetail:
  • Detail (Ausstattung)
    • bemerkenswerte Wand-/Deckengestaltung

4. Bauphase:
(1521)
Kassettendecke im Ratssaal, 2. OG.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Obergeschoss(e)
  • Ausstattung
Konstruktionsdetail:
  • Detail (Ausstattung)
    • bemerkenswerte Wand-/Deckengestaltung
  • Decken
    • Kassettendecke
  • Verwendete Materialien
    • Holz

5. Bauphase:
(1552 - 1553)
Abzimmerung des Dachwerkes (d).
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Dachgeschoss(e)

6. Bauphase:
(1553 - 1554)
Buntglasfenster im Ratssaal.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Ausstattung
Konstruktionsdetail:
  • Detail (Ausstattung)
    • bemerkenswerte Fenster

7. Bauphase:
(1564)
Zweigeschossiger Anbau längs der Rathausgasse.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Erdgeschoss
  • Obergeschoss(e)
  • Anbau

8. Bauphase:
(1578)
Erneuerung der Gerichtsstube im 1. OG.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Obergeschoss(e)
  • Ausstattung

9. Bauphase:
(1583)
Verlegung des Treppenhauses von Außenseite ins Innere.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Ausstattung

10. Bauphase:
(1600 - 1699)
Erhöhung des zweigeschossigen Anbaus um 1,5 Stockwerke.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Obergeschoss(e)

11. Bauphase:
(1884)
Neue Fassadengestaltung von Rathaus und Anbau von F. Geigis.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Ausstattung
Konstruktionsdetail:
  • Detail (Ausstattung)
    • bemerkenswerte Wand-/Deckengestaltung

12. Bauphase:
(1913)
Entfernung der Malereien mit Neugestaltung des Rathauses; Ergänzung des Erdgeschosses durch zwei weitere Spitzbögen.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Erdgeschoss
  • Obergeschoss(e)

13. Bauphase:
(1918)
Hinzuerwerb des Maserschen Hauses in der Hauptstraße 21 und Verbindung mit Rathaus 1928.
Betroffene Gebäudeteile:
keine

14. Bauphase:
(2001)
Sanierung der Fassade und Gaube.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Ausstattung
Konstruktionsdetail:
  • Verwendete Materialien
    • Putz

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

Abbildungsnachweis
Rottweil, Hauptstraße 23, Altes Rathaus- Südfassade / Altes Rathaus in 78628 Rottweil (Landesamt für Denkmalpflege Freiburg, Bildarchiv)
Abbildungsnachweis
Rottweil, Hauptstraße 23, Altes Rathaus- Südostfassade / Altes Rathaus in 78628 Rottweil (Landesamt für Denkmalpflege Freiburg, Bildarchiv)

Zugeordnete Dokumentationen

  • Dendrochronologische Altersbestimmung

Beschreibung

Umgebung, Lage:
Das Alte Rathaus befindet sich im Zentrum der hist. Altstadt von Rottweil. Es steht in Ecklage zum Friedrichsplatz bzw. zur Hauptstraße, welche die Altstadt kreuzförmig in vier Abschnitte unterteilen.
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt
Bauwerkstyp:
  • Öffentliche Bauten/ herrschaftliche Einrichtungen
    • Rathaus
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Es handelt es sich um einen dreigeschossigen Eckbau, dessen Satteldach einseitig nach Osten abgewalmt ist und über einem gekehlten Traufgesims auskragt. Das Erdgeschoss ist zur südlichen Traufseite hin durch vier in Fenster umgestaltete Spitzbogentore mit kannelierten Gewänden gegliedert. In den beiden Obergeschossen liegen achsengleich vierteilige Steinpfostenfenster, die mittig durch Steinkreuze geteilt sind. Das Obergeschoss wird außerdem durch ein Sohlbankgesims von dem darunterliegenden Geschoss getrennt.
Die schlichte Rundbogentür an der Ostseite wird durch einen auf Konsolen getragenen Balkon überragt, dessen zweiflügelige Tür durch Karyatidenpilaster flankiert wird. Darüber befindet sich im 2. Obergeschoss eine ornamental geschmückte Fensterädikula mit Karyatidenpilastern.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
keine Angaben
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
keine Angaben
Bestand/Ausstattung:
1. OG:
Ehem. Gerichtsstube: zweischiffiger Saal mit gefaster Bohlen-Balken-Decke. Um die vierteiligen Fassadenfenster sind Nischen auf einer Steinsäule gruppiert, welche auf 1578 (i) datiert sind (a).
Nachbarraum (Standesamt): besitzt eine spätgotische, gesprengte Bohlen-Balken-Decke, mit dreieckigem Bälkchenprofil, Lilien- und Herzblattschnitzerei an den Köpfen und Tartschen als Mittelmotiv (a).
2. OG:
Dienstzimmer des Bürgermeisters: Glasmalereien, 1. Hälfte 16. Jh. (a).
Ratssaal: wird zweiseitig von großen vierteiligen Fenstern in Stichbogennischen belichtet, Glasfenster, z.T. datiert auf 1553/ 54 (i); Decken und Wände sind vollständig vertäfelt, dat. 1521 (i). Großer Turmofen, dat. 1761 (i); Kabinettscheiben, 16./ 17. Jh. (a)

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
  • Decken
    • Kassettendecke
  • Verwendete Materialien
    • Holz
    • Putz
  • Detail (Ausstattung)
    • bemerkenswerte Fenster
    • bemerkenswerte Wand-/Deckengestaltung
  • Dachform
    • Satteldach mit einseitigem Vollwalm
Konstruktion/Material:
Auf dem in Ecklage von Rathaus- und Hauptstraße stehenden Massivbau ist als Kerngerüst des traufständig zur Hauptstraße ausgerichteten Dachwerkes eine liegende Stuhlkonstruktion in zwei Dachebenen erhalten. In Kombination mit einem mittig stehenden Stuhl tragen die in die Dachbalken bzw. in die Kehlbalken gezapften Ständer stehende Pfetten. Angeblattete Kopfbänder stabilisieren den Knotenpunkt in Querrichtung und reichen von den liegenden Ständern über die Spannriegel bis zu den Kehlbalken. Verblattet sind auch die kopfzonigen Gefügehölzer des im 1. DG aufgestellten Mittelständers. Der gleiche Ständer im 2. DG ist nicht ausgesteift.
Die beschriebene Konstruktion unterstützt die mit zwei verblatteten Kehlbalken ausgestatteten und in die Dachbalken gezapften Sparrendreiecke.
Das Dachwerk besteht ausschließlich aus Nadelholz und besitzt eine Dachneigung von ca. 53 Grad.

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