Schiefes Haus (Großbottwar)

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

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Wohn- und Geschäftshaus

ID: 122071111221  /  Datum: 08.04.2013
Datenbestand: Bauforschung
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Objektdaten

Straße: Hauptstraße
Hausnummer: 50
Postleitzahl: 79219
Stadt-Teilort: Staufen

Regierungsbezirk: Freiburg
Kreis: Breisgau-Hochschwarzwald (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8315108015
Flurstücknummer: keine
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes

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Objektbeziehungen

keine

Umbauzuordnung

keine

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12345

Bauphasen

1. Bauphase:
(1496 - 1497)
Abzimmerung des Daches 1496/97 (d)
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Dachgeschoss(e)

2. Bauphase:
(1701 - 1750)
Zwei aus dem eichenen Deckenbalken des Kellers entnommene Bohrproben datieren in die erste Hälfte des 18. Jh.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Untergeschoss(e)

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

Abbildungsnachweis
Ostansicht  / Wohn- und Geschäftshaus in  79219 Staufen, Staufen im Breisgau (Stadtarchiv Staufen Systemskizze)
Abbildungsnachweis
Systemskizze Grundriss 1. DG / Wohn- und Geschäftshaus in  79219 Staufen, Staufen im Breisgau (Burghard Lohrum)
Abbildungsnachweis
Systemskizze Querschnitt Dachwerk / Wohn- und Geschäftshaus in  79219 Staufen, Staufen im Breisgau (Burghard Lohrum)

Zugeordnete Dokumentationen

  • Dendrochronologische Untersuchung
  • Bauhistorische Bewertung und Schadensanalyse des Dachwerkes
  • Bestandsdokumentation

Beschreibung

Umgebung, Lage:
keine Angaben
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Wohn- und Geschäftshaus
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Auf dem dreigeschossigen Massivbau ist ein nahezu vollständig erhaltenes Satteldach mit traufseitiger Ausrichtung erhalten. Unter dem Gebäude befinden sich zwei nebeneinander verlaufende Keller.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
keine Angaben
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
keine Angaben
Bestand/Ausstattung:
keine Angaben

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
  • Dachform
    • Satteldach
  • Dachgerüst Grundsystem
    • Sparrendach, q. geb. mit liegendem Stuhl
  • Dachgerüst, verstärkende Einbauten
    • abgesprengte Quer- und Längsbünde
    • Stehende und geneigte Quer- und Längsbünde
Konstruktion/Material:
Unter dem straßenseitigen Hauptgebäude befinden sich zwei nebeneinander verlaufende Keller. Beide durchziehen die gesamte Gebäudetiefe, zeigen aber im Detail unterschiedliche Baumerkmale.
So besitzt der nördliche Keller innerhalb der nördlichen Brandwand Reste von zwei verschiedenen Konsolenausführungen. Zum ältesten Bestand gehören die im straßenseitigen Abschnitt abgeschlagenen Wackenkonsolen, die zu einem späteren Zeitpunkt durch inzwischen gleichfalls funktionslose Werksteinkonsolen ersetzt wurden. Bei dem in der Südostecke vorhandenen Bachsteinbogen handelt es sich wohl um den Restbestand eines älteren Kellerzugangs.
Für den südlichen Keller konnte kein interner Zugang erkannt werden. Er ist ausschließlich über den nördlichen Nachbarkeller erreichbar.
Im Gegensatz zu diesem besitzt das Gebälk des Südkellers eine andere Auflagersituation. Die Balken lagern auf einem Mauerholz, welches entweder einer Vormauerung oder einem Mauerrücksprung auflagerte. Zwei aus dem eichenen Deckenbalken entnommene Bohrproben datieren in die erste Hälfte des 18. Jh.
Über dem dreigeschossigen Massivbau ist ein traufständiges Satteldach aus den Jahren 1496/97 (d) abgezimmert. Das unterstützende Gerüst des rauchschwarzen Daches bilden im 1. und 2. Dachgeschoss drei abgesprengte, weit von den Giebelscheiben angeordnete Querbünde. In der Kombination mit den unter den Dachflächen ausgeführten Stuhlstrebenlängsbünden bilden sie auf beiden Ebenen ein liegendes Stuhlgerüst aus. Während die liegenden Stühle im 15. Jh. üblicherweise eine verblattete Queraussteifung besitzen, sind an diesem Dachwerk die winkelaussteifenden Hölzer mit den Stuhlstreben verzapft.
Das Dachwerk gehört somit zu den seltenen Beispielen Südwestdeutschlands, bei denen die für das 16. Jh. übliche Abzimmerungstechnik schon im 15. Jh. zur Anwendung kam - ein Befund, der ohne Zweifel auf eine gesellschaftlich gehobene Nutzerschicht hinweist.
An der Straßenseite war ehemals ein kleiner Quergiebel ausgeführt. Hierbei handelt es sich um einen Ladegiebel, über den im Dachraum zu lagernde Vorräte oder Waren heraufgezogen wurden.
Am Südgiebel ist der Verlauf einer älteren und tiefer liegenden Dachschräge erkennbar.

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