Datenbank Bauforschung/Restaurierung

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Neues Rathaus

ID: 137954586212  /  Datum: 20.10.2016
Datenbestand: Bauforschung und Restaurierung
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Objektdaten

Straße: Kanzleistraße
Hausnummer: 15
Postleitzahl: 78462
Stadt-Teilort: Konstanz

Regierungsbezirk: Freiburg
Kreis: Konstanz (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8335043012
Flurstücknummer: keine
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes

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Objektbeziehungen

keine

Umbauzuordnung

Basiert auf bereits in der Datenbank vorhandenen Objekten:
1. Wurde in neuerer Zeit umgebaut und heißt jetzt:

Folgende Objekte basieren auf gewähltem Objekt:
keine

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Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

Den Kern des heutigen Rathauskomplexes bildet das ehem. Zunfthaus der Leinweber und Krämer an der Kanzleistraße, das "Zur Salzscheibe" genannt wurde und nach Aufhebung der Zünfte 1549 die Lateinschule beherbergte. 1592 erwarb die Stadt Konstanz das Gebäude und ließ es in der Folge mehrfach um- und ausbauen. Zwischen 1592- 1600 wurde das durch einen Hof verbundene Rückgebäude im Stil der Renaissance durch Jakob Bock errichtet. Zwei, die Fassade flankierende Ecktürme mit reichem Reliefdekor an den Turmportalen sind auf 1592 (i) datiert. Die Fassade des Hauptgebäudes an der Kanzleistraße erhielt mit den beiden geschweiften Zwerchgiebeln und Muschelwerk zeitgleich eine Neugestaltung. Das Portal des hofseitigen Treppenturms ist inschriftlich auf 1594 (i) datiert. Ab 1594 diente der Komplex als Stadtkanzlei, ab 1847 schließlich als Rathaus.
Vermutlich nach 1860 wurde die Fassadengestaltung des Vordergebäudes dem Rückgebäude angepasst und seit 1864 durch Malereien des Historienmalers Ferdinand Wagner d.Ä. bestimmt, welche neben allegorischen Figuren, Szenen und Personen der Konstanzer Stadtgeschichte zeigen. 1897 erhielt die Vorhalle des 1. Obergeschosses einen neuen Bilderzyklus mit der Geschichte des Hauses und der Stadt Konstanz durch den Stuttgarter Historienmaler Carl von Häberlin.
1994 wurde die Innenhoffassade restauriert. 2006 folgte die Restaurierung von fünf Supraporten in der Vorhalle des 1. Obergeschosses des Rückgebäudes, historistischer Fassadenmalereien und die Sanierung des nördlichen Treppenturms. 2007 wurde die Kassettendecke restauriert.


1. Bauphase:
(1500 - 1549)
Erbauung des Zunfthauses der Leinweber und Krämer vor 1549 an der Kanzleistraße.
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt
Bauwerkstyp:
  • Öffentliche Bauten/ herrschaftliche Einrichtungen
    • Zunfthaus

2. Bauphase:
(1549)
Nach Aufhebung der Zünfte im Jahre 1549 diente das Gebäude als Lateinschule.
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Bauwerkstyp:
  • Anlagen für Bildung, Kunst und Wissenschaft
    • Schule, Kindergarten

3. Bauphase:
(1592)
Bereits 1592 kaufte die Stadt den später mehrfach um- und ausgebauten Komplex.
Betroffene Gebäudeteile:
keine

4. Bauphase:
(1592 - 1600)
Rückgebäude wird im Stil der Renaissance durch Jacob Bock errichtet. Reiliefierte Portale der Ecktürme bez. mit "1592" (i).
In dieser Zeit Neugestaltung der Vordergebäude-Fassade im Stil der Renaissance mit geschweiften Zwerchgiebeln und Muschelwerk.Portal des hofseitigen Treppenturms bez. "1594" (i).
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Erdgeschoss
  • Obergeschoss(e)
  • Dachgeschoss(e)
  • Ausstattung
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt
Bauwerkstyp:
  • Öffentliche Bauten/ herrschaftliche Einrichtungen
    • Amtsgebäude

5. Bauphase:
(1594)
Einzug der Stadtkanzlei.
Betroffene Gebäudeteile:
keine

6. Bauphase:
(1847)
Das Rathaus wurde Sitz der Stadtverwaltung.
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Bauwerkstyp:
  • Öffentliche Bauten/ herrschaftliche Einrichtungen
    • Rathaus

7. Bauphase:
(1860)
Anpassung der Fassade des Vordergebäudes an die des Rückgebäudes: die Bogenfenster der beiden Obergeschosse erhielten toskanische Halbsäulchen und Keilsteinbögen, das Erdgeschoss große Bogenöffnungen und geböschte Streben.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Erdgeschoss
  • Obergeschoss(e)
  • Ausstattung
Konstruktionsdetail:
  • Detail (Ausstattung)
    • bemerkenswerte Wand-/Deckengestaltung

8. Bauphase:
(1864)
Das Vordergbeäude erhält historisierende Fassadengemälde durch den Historienmaler Ferdinand Wager d.Ä..
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Erdgeschoss
  • Obergeschoss(e)
  • Ausstattung
Konstruktionsdetail:
  • Detail (Ausstattung)
    • bemerkenswerte Wand-/Deckengestaltung

9. Bauphase:
(1994)
Restaurierung der Innenhoffassade.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Erdgeschoss
  • Obergeschoss(e)
  • Ausstattung

10. Bauphase:
(2006)
Restaurierung von 5 Supraporten in der Vorhalle des 1. OG, Rückgebäude und historistischer Fassadenmalereien; Sanierung des nördlichen Treppenturms.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Obergeschoss(e)
  • Ausstattung

11. Bauphase:
(2007)
Restaurierung der Kassettendecke.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Ausstattung
Konstruktionsdetail:
  • Decken
    • Kassettendecke

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

keine

Zugeordnete Dokumentationen

  • Restauratorische Untersuchung

Beschreibung

Umgebung, Lage:
Das Neue Rathaus liegt im Zentrum der Konstanzer Altstadt. Der dreiseitige Komplex besteht aus einem traufseitig zur Kanzleistraße stehenden Vordergebäude und einem parallel dazu, durch einen Innenhof im Süden getrennten Rückgebäude. Beide Gebäude werden durch einen weiteren Gebäudeflügel im Westen miteinander verbunden, so dass eine dreiseitige Gebäudeanlage um den Innenhof entsteht.
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt
Bauwerkstyp:
  • Öffentliche Bauten/ herrschaftliche Einrichtungen
    • Rathaus
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Das traufseitige zur Kanzleistraße ausgerichtete Vordergebäude besteht aus drei Geschossen und wird von einem Satteldach bekrönt. An der nördlichen Traufseite steigen zwei Zwerchgiebel mit geschweiften Konturen auf, die mit muschelförmigem Giebelschmuck versehen sind. Rustizierte Pilaster gliedern das Erdgeschoss und den Brüstungsbereich des 1. Obergeschosses vierachsig. Dazwischen befinden sich im Bereich des Erdgeschosses große Rundbogenöffnungen. Den Brüstungsfeldern des 1. OG sind historistische Malereien mit Darstellungen der Konstanzer Geschichte eingeschrieben. Das erste und zweite Obergeschoss wird weiterhin durch rundbogige Zwillings- und Drillingsfenster bestimmt, deren Gewände aus toskanischen Halbsäulen und Keilsteinbögen bestehen. Die drumherum angelegten Malereien zeigen sowohl ornamentale Renaissanceformen und allegorische Figuren mit Porträtmedaillons als auch den Konstanzer Stadtgründer (Kaiser Constantinus Chlorus). An der südlichen Traufseite steht am Südosteck ein runder Treppenturm mit Stabwerkverschneidungen um das Portal, das mit 1594 (i) bezeichnet ist.

Das Rückgebäude wird durch einen trapezförmigen Innenhof vom Vordergebäude getrennt. Das traufseitig zum Hof angelegte Gebäude besitzt zwei Geschosse und ein Satteldach. Die Hoffassade ist repäsentativ durch zwei flankierende, runde Ecktürme und einen geschweiften Zwerchgiebel mit Steinmetzdekor hervorgehoben. Das Erdgeschoss ist dreiachsig durch Arkaden geöffnet, das Obergeschoss zeigt Zwillingsfenster, deren Gewände wie beim Vordergebäude durch Keilsteinbögen auf toskanischen Halbsäulen gestaltet sind. Die Ecktürme werden durch Pyramidendächer bekrönt. Fenster und Türen sind durch Giebel und Gewände reich umrahmt.

Im Westen begrenzt ein zweigeschossiger, lang gezogener Verbindungsbau mit Satteldach den Innenhof. Die Fassade zum Innenhof ist schlicht durch Rundbogenöffnungen gestaltet.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Das Erdgeschoss des Vordergebäudes besitzt eine zweischiffige kreuzgewölbte Halle mit Wandpfeilern und walzenförmigen Renaissancesäulen. Im Obergeschoss Vorhalle mit Bilderzyklus.
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
keine Angaben
Bestand/Ausstattung:
Fassadenmalereien am Vordergebäude von Ferdinand Wagner d.Ä. (1864) mit Darstellungen der Konstanzer Stadtgeschichte, Renaissance-Ornamenten, Allegorien, Porträts. Bilderzyklus in der Vorhalle des 1. OG mit Szenen der Haus- und Stadtgeschichte von Carl von Häberlin (1895-99).

Im Inneren des Rückgebäudes ist ein Großteil der wandfesten Raumausstattung erhalten geblieben, darunter die im Obergeschoss untergebrachten Repäsentationsräume. (a)

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
  • Dachform
    • Zeltdach/Pyramidendach/-helm
    • Zwerchhaus/-häuser
  • Verwendete Materialien
    • Putz
  • Detail (Ausstattung)
    • bemerkenswerte Wand-/Deckengestaltung
  • Gestaltungselemente
    • Schweifgiebel
Konstruktion/Material:
keine Angaben

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