Bandhaus (Schloß Presteneck)

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

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Wohnhaus „Roter Goggelhahn“

ID: 154957523414  /  Datum: 01.11.2011
Datenbestand: Bauforschung
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Objektdaten

Straße: Wessenbergstraße
Hausnummer: 35
Postleitzahl: 78426
Stadt-Teilort: Konstanz

Regierungsbezirk: Freiburg
Kreis: Konstanz (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8335043012
Flurstücknummer: keine
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes

Kartenansicht (OpenStreetMaps)

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Objektbeziehungen

keine

Umbauzuordnung

keine

Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

Ältester Befund ist ein Dachschrägenabdruck an der Massivwand zu Haus Nr. 37. Fixierbar wird der Negativabdruck durch eine raue, unbearbeitete Oberfläche. Sie entstand, als die Nachbarwand gegen einen bestehenden Bau gemauert wurde. Oberhalb der Dachschräge und unterhalb der waagrechten Dachbasis ist die Oberfläche geglättet.
Die Aufmauerung der Nachbarwand erfolgte spätestens 1395 (d), als die Abzimmerung des Nachbarfachwerkes erfolgte.
Der zu diesem Zeitpunkt bestehende Vorgängerbau von Haus Nr. 35 lässt sich aufgrund seiner flachen Dachneigung um 10 Grad mindestens in das 13.Jh. datieren. Orientiert man sich an dem aus den urkundlichen Nachrichten bekannten Brand (Konstanzer Häuserbuch), so musste es sich um den um 1273 errichteten Neubau handeln.
Bei diesem Gebäude handelte es sich um einen Fachwerkbau. Partielle Spuren des Holzgerüstes haben sich im ersten Obergeschoss erhalten. In Verbindung mit dem Dachprofil lässt sich ein dreigeschossiges (einschließlich Dachraum), weit von der Straße zurückgesetztes Gebäude rekonstruieren.


1. Bauphase:
(1450)
Um das Jahr 1450 (d) wird der alte Fachwerkbau durch einen Neubau ersetzt. Dabei handelte es sich wieder um eine Fachwerkkonstruktion. Das Gebäude reichte nun bis zur Straße und erhielt ein gekapptes Pultdachprofil. Erhalten sind Reste des Ständergerüstes im Erdgeschoss wie auch Reste des Dachgerüstes im dritten Obergeschoss. An das neue, erhöhte Dachprofil wurde angeputzt, sodass die aufgenommene Putznase und der Ausbruch für das Auflager der Firstpfette entstanden.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Erdgeschoss
  • Obergeschoss(e)
  • Dachgeschoss(e)
  • Untergeschoss(e)
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Wohnhaus
Konstruktionsdetail:
  • Dachform
    • Pultdach, gekappt

2. Bauphase:
(1550)
Nach einem erneuten Umbau um das Jahr 1550 (d) wird das Gebäude an der Straßenseite erhöht und mit einem neuen Dachwerk überdacht. Die ehemalige Fachwerkwand zu Haus Nr. 33 wird weitgehend entfernt und die Nachbarwand wird zur Innenwand.
Aus der Mitte des 16.Jhs. stammt die profilierte Bretter-Balken-Decke über dem ersten Obergeschoss wie auch die Decke über dem 2. Obergeschoss. Auch das Dachwerk ist dieser Zeitstellung zuzuordnen.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Obergeschoss(e)
  • Dachgeschoss(e)
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt
Konstruktionsdetail:
  • Decken
    • Balken-Bretter-Decke

3. Bauphase:
(1600 - 1800)
Entstehung des noch vorhandenen Dachwerkes.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Dachgeschoss(e)
Konstruktionsdetail:
  • Dachform
    • Satteldach

4. Bauphase:
(1800 - 1900)
Anhebung des Daches.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Dachgeschoss(e)

5. Bauphase:
(1800 - 2000)
Verstärkung der Dachsparren durch Kehlbalken.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Dachgeschoss(e)

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

Abbildungsnachweis
Südostansicht / Wohnhaus „Roter Goggelhahn“ in 78426 Konstanz (23.12.2016 - Aghegian-Rampf, Christin)

Zugeordnete Dokumentationen

  • Bauhistorisch- konstruktive Aufnahme

Beschreibung

Umgebung, Lage:
Die Wessenbergstraße liegt in der Konstanzer Altstadt und durchquert diese von Südwesten nach Norden in Verlängerung der Hussenstraße, unweit westlich des Konzilgebäudes am Hafen.
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Wohnhaus
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Schmaler, traufständiger Baukörper mit Keller, drei Obergeschossen und abschließendem Satteldach.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Im ersten und zweiten Obergeschoss ist eine dreischiffige Gliederung erkennbar (Wohnen-Küche / Treppe-Kammer).
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
Beim dritten Obergeschoss handelt es sich um den ehemaligen ersten Dachstock des mittelalterlichen Vorgängerbaus.
Bestand/Ausstattung:
Reste des Stuhlgerüstes wie auch ein verriegeltes, aber leeres Wandfeld sind innerhalb der Südwand erhalten geblieben, so auch partielle Reste des Holzgerüstes von 1450 im Erdgeschoss.
Die Bretter-Balkendecke im ersten Obergeschoss und die Decke über dem zweiten Obergeschoss stammen aus der Mitte des 16.Jhs.

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
  • Mischbau
    • Steinbau mit Gebäudeteilen aus Holz
  • Decken
    • Balken-Bretter-Decke
  • Dachform
    • Satteldach
Konstruktion/Material:
Aus dem 17./ 18. Jh. stammt das vorhandene Dachwerk. Die aus dieser Zeit stammenden Sparren zapfen in die quer zum First verlegten Dachbalken. Im rückwärtigen Dachbereich sind sie vollständig erhalten. An der zur Straße gelegenen Traufe sind sie infolge einer Dachanhebung im 19. Jh. zum Teil ausgeschnitten.
Der Dachspitz war ursprünglich ungeteilt. Die vorhandenen "Kehlbalken" sind Verstärkungen des 19./ 20. Jh.

Querschnitt
Ältester, erkannter Bauteil ist die nördliche Massivwand. Bauhistorisch ist sie Bestandteil des Nachbarhauses Nr.37. Der westliche Eckverband des sich nach Norden erstreckenden Gebäudes ist im Erdgeschoss des Hauses Nr.35 sichtbar.
Innerhalb dieser gemeinsamen Brandwand sind im Erdgeschoss und ersten Obergeschoss ehemalige Verbindungsöffnungen zu vermuten. Die Verbindung im Erdgeschoss deutet sich durch einen großen Entlastungsbogen an, während die Verbindung im ersten Obergeschoss zwar gleichfalls durch einen großen, allerdings nur von Haus Nr.37 sichtbaren Bogen angedeutet wird.
Das Alter und die ursprüngliche Höhe der Brandwand lassen sich derzeit nicht näher bestimmen. Eventuell fixiert die rohe Wandoberfläche im zweiten Obergeschoss die äußerst flache Dachneigung eines ehemaligen, auf dem Grundstück Nr. 35 stehenden Pultdachgebäudes.
Mit Sicherheit ist eine weitere Dachschräge dem Grundstück Nr.35 zuzuordnen. Sie ist ebenfalls nur partiell zu erkennen, lässt sich aber unzweifelhaft zu dem Profil eines "gekappten" Pultdaches ergänzen.
Ausgehend von dem in die Brandwand eingelassenen Firstpfettenauflager lässt sich die Putzbraue bis zur ehemaligen Traufe an der Wessenbergstraße verfolgen.
Unter dem Firstpunkt befinden sich in der Brandwand zwei weitere Vertiefungen. In diesen Vertiefungen lagerten wohl die Riegel der ehemaligen Firstständerachse.
Reste des zugehörigen Dachgerüstes wurden im dritten Obergeschoss aufgenommen. Es handelt sich um drei Ständer (ein Firstständer und zwei Stuhlständer), welche zum heutigen Zeitpunkt auf der Deckenhöhe des dritten Obergeschosses gekürzt sind.
Über dem erwähnten Dachprofil sind drei aus Backsteinen gesetzte Fensteröffnungen erhalten. Sie sind heute vermauert. Ursprünglich belichteten sie den Dachraum von Haus Nr.35. Dessen im Giebel eingemauerter Dachstuhl datiert nach einer vor Jahren durchgeführten Dendrountersuchung auf die Zeit um 1395 (d).
Die erwähnten Öffnungen werden durch das heutige Dachwerk des untersuchten Gebäudes überlagert.

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