Wohnhaus
Datenbestand: Bauforschung
Objektdaten
Straße: | Steinerner Steg |
Hausnummer: | 6 |
Postleitzahl: | 74523 |
Stadt-Teilort: | Schwäbisch Hall |
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Regierungsbezirk: | Stuttgart |
Kreis: | Schwäbisch Hall (Landkreis) |
Wohnplatzschlüssel: | 8127076049 |
Flurstücknummer: | 189 |
Historischer Straßenname: | keiner |
Historische Gebäudenummer: | keine |
Lage des Wohnplatzes: |
Kartenansicht (OpenStreetMaps)
Wohnhaus, Badtorweg 6 (74523 Schwäbisch Hall)
Wohnhaus, Im Weiler 26 (74523 Schwäbisch Hall)
Fachwerkhaus, Nonnenhof 4 (74523 Schwäbisch Hall)
Schloss Rechenberg (74597 Stimpfach, Zum Schloss 7)
Bauphasen
Das dreigeschossige Wohnhaus in Ecklage - bestehend aus einem mittelalterlichen tonnengewölbten Keller, steingemauertem Erd- und 1. Obergeschoss mit zum Teil steingerahmten Fensteröffnungen und Eckquaderung (zur Brücke hin) und dem Fachwerkaufsatz mit Schmuckfachwerk im Dachgeschoss - stellt einen im Kern offenbar mittelalterlichen Wohnturm mit Fachwerk-Ober- und Dachgeschoss aus dem späten 17. Jh. dar. Die östliche Giebelseite ist zu Beginn des 19. Jh. (nach Abbruch eines hier früher anstoßenden Gebäudes) umgestaltet worden (Serlio-Motiv der Fenstergruppe im Dachgeschoss). Bemerkenswert ist auch an der Kocherseite die Inschrifttafel von 1570 als Hinweis auf die damalige Hochwasserkatastrophe. - Reste der mittelalterlichen Stadtmauer in der westlichen Umfassungsmauer. (StadtA Schwäb. Hall: Liste der Kulturdenkmale Stadt Schwäb. Hall, S. 380).
Das im Urkataster von 1827 ausgewiesene Gebäude erhält innerhalb der Kellerbebauung Mauerwerksstrukturen des 14. und 17. und 18. Jahrhundert.
(1300 - 1399)
Die in Baueinheit mit dem Mauerwerk befindlichen Konsolsteine belegen die Existenz einer Holzbalkendecke, knapp unterhalb des Höhenniveaus der jetzigen Kellerdecke.
Zusätzlich existiert in Wand a ein Konsolstein zur Aufnahme eines Unterzuges über die Gebäudelängsachse.
Sein Gegenüber in Wand c (Stadtmauer) findet sich logischerweise nicht. Hier ist ein Auflager mittels Aufmauerung in der schartenartigen Fensteröffnung denkbar, ebenso wie eine Unterstützung durch einen Holzständer.
Aufgrund der Verputzsituation sind Aussagen über Wandzug d Keller 1 und 2 nicht möglich. Der unruhige Fluchtlinienverlauf (mahrfach abknickende Fluchtlinie) deutet spätere bauliche Veränderungen an. (gk)
(1300 - 1827)
1. Nach Feststellung keltischer Siedlungstätigkeit ist im Bereich unter der Kellersohle von Keller 2, 3 und 4 direkt mit keltischen Siedlungsschichten zu rechnen
2. Im Bereich der nicht unterkellerten Gebäudefläche, sowie im Bereich von Keller 3 unter der Kellersohle haben sich archäologische Spuren zumindest des 14. Jahrhundert erhalten, die oberflächlich in die keltischen Schichten einschneiden.
3. Im Bereich von Keller 1 ist unter der Kellersohle ein nicht definierbarer bauarchäologischer Befund festgestellt.
Zusätzlich ergeben sich parallel zum Verlauf der Stadtmauer mit großer Wahrscheinlichkeit Befunde aus der Zeit der Errichtung der Stadtmauer.
3. Im nordöstlichen Anschluss an das Gebäude existiert evtl. die 1827 im Urkataster ausgewiesene Bebauung als fragmentarischer archäologischer Bestand; vermutlich mittelalterliche Befundschichten, sowie etwa ca. 276.50 üNN eine keltische Befundlage.
(1600 - 1799)
Dies ergibt sich aus den Mauerwerksstrukturen der Wände b und c. Wand c dokumentiert gleichzeitig den Verdacht, dass an dieser Stelle Eingriffe im Bereich der Stadtmauer vorgenommen wurden. (Dieser Fragestellung lässt sich durch eine skizzenartige Dokumentation der Mauerwerksabwicklung der Stadtmauer auf ihrer kocherseitigen Ansichtseite nachgehen.)
In diesem Zusammenhang wären auch die offenen Fragen bezüglich der Abweichung der amtlichen Katasterpläne von der Wirklichkeit im Bereich des Stadtmauerverlaufs nachzugehen.
Die zu Keller 2 und 4 deutlich tieferliegende Kellersohle (74 cm) von Keller 1 weist enorme Unebenheiten und einen massiven Hohlklang auf. (gk)
(1827)
Die Wand b ist eine begradigte stirnseitige Abbruchkante eines einschließenden Mauerwerks.
Möglicherweise setzt sich dieses Mauerwerk im Sockelversatz Wand a- Keller 2 im Bestand fort.
Wand a2 als Ansichtsseite dieses Mauerwerks ist durch die Installationen vollständig gestört. (Der spekulativen Vermutung einer nochmaligen Vorgängersituation der aus den Mauerwerken ins 14. Jahrhundert datierten bestehenden Kellerbebauung kann noch bauarchäologisch nachgegangen werden.)
Keller 3 unterschneidet im nordwestlichen Kellerbereich den Erdgeschossumfassungsgrundriss vollständig.
Wand b1, ebenfalls masiv gestört, lässt aber Mauerwerksstrukturen erahnen, die sich auch in Keller 1 des Anwesens Steinerner Steg 7 finden.
In der Ecksituation von Wand c und d schießt von Nordosten her ein weiteres Mauerwerk in den Keller ein. Dieses steht wahrscheinlich in Zusammenhang mit der im Kataster von 1827 ausgewiesenen Bebauung im nordöstlichen Anschluss an das heutige Gebäude Steinerner Steg 6. Die ehemalige Bebauung ertsreckte sich über Gehweg, Parkflächen bis weit in den heutigen Straßenbereich. (gk)
(1827)
Zugeordnete Dokumentationen
- Bauhistorische Voruntersuchung
Beschreibung
- Siedlung
- Stadt
- Wohnbauten
- Wohnhaus
Zonierung:
Keller 1- 4: Keine Aussagen über die jeweilige Grundrissform. (Auch sind keine Pläne des Erdgeschossgrundrisses vorhanden).
Konstruktionen
- Gewölbe
- Tonnengewölbe
- Steinbau Mauerwerk
- allgemein
Über Keller 3 Keller 4 sind keine Aussagen über die Konstruktion vorhanden.