Kloster Bebenhausen (ehem. Holz- und Chaisenremise)

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

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Wohnhaus

ID: 401219389279  /  Datum: 01.03.2007
Datenbestand: Bauforschung
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Objektdaten

Straße: Mittlere Beutau
Hausnummer: 3
Postleitzahl: 73728
Stadt-Teilort: Esslingen am Neckar

Regierungsbezirk: Stuttgart
Kreis: Esslingen (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8116019003
Flurstücknummer: keine
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes

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Objektbeziehungen

keine

Umbauzuordnung

keine

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Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

Unter der Hausnummer Mittlere Beutau 3 sind zwei mittelalterliche Bauteile zusammengefasst. Der älteste erkannte Teil datiert in die Jahre 1330/31 (d). Er steht heute noch im rückwärtigen Grundstücksbereich und reichte ehemals wohl über die gesamte Grundstückstiefe. Um 1360/61 (d) wurde er teilweise abgebrochen und durch den vorhandenen, giebelseitig zum Markt stehenden Neubau ersetzt.
Beide Gebäudeteile sind sehr hoch und können als mittelalterliche Hochhäuser angesprochen werden.


1. Bauphase:
(1330 - 1331)
Errichtung des Kerngebäudes (heute Rückhaus). (d)
Betroffene Gebäudeteile:
keine

2. Bauphase:
(1360 - 1361)
Teilabbruch des Kernbaus, Errichtung des Vorderhauses. (d)
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Anbau

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

Abbildungsnachweis
Flurkarte  / Wohnhaus in 73728 Esslingen am Neckar (01.01.2006 - Vorlage LV-BW und LAD)
Straßenfassade Ost (1977)
 / Wohnhaus in 73728 Esslingen am Neckar

Zugeordnete Dokumentationen

  • Photogrammetrische Aufnahmen (insg. 9)
  • Dendrochronologische Datierung

Beschreibung

Umgebung, Lage:
Im Altstadtzentrum gelegen.
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Wohnhaus
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Giebelständiger, verputzter Satteldachbau mit massivem Erdgeschoss und Fachwerkoberstock; im Kern ehemals zwei getrennt voneinander errichtete Bauteile.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
keine Angaben
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
keine Angaben
Bestand/Ausstattung:
keine Angaben

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
  • Mischbau
    • Obergeschoss(e) aus Holz
    • Unterbau aus Stein (gestelzt)
  • Verwendete Materialien
    • Holz
    • Stein
  • Dachform
    • Satteldach
  • Dachgerüst Grundsystem
    • Sparrendach, q. geb. mit stehendem Stuhl
Konstruktion/Material:
Unter der Hausnummer Mittlere Beutau 3 sind zwei mittelalterliche Bauteile zusammengefasst.
Hinsichtlich ihrer Baustruktur sind Rück- und Vorderhaus prinzipiell gleich ausgeführt. Lediglich im Dachbereich sind Unterschiede zu vermerken: So besitzt der rückwärtige Bauteil eine moderne, in Esslingen bislang unbekannte Stuhlkonstruktion, während auf dem Vorderhaus noch das bis in diese Zeit übliche Sparrendach ohne Stuhleinbau abgezimmert worden war.
Unter dem Putz des marktseitigen Giebels haben sich zwei mittelalterliche Fachwerkphasen erhalten. Die älteste Ausführung zählt zur Bauzeit um 1361 (d). In dieser Zeit wurde auf einem hohen, massiven Unterbau ein einstöckiger Fachwerkaufsatz abgezimmert. Durch ein firstparalleles Deckengebälk kragt er weit über den Unterbau aus. Diese in sich selbständig abgezimmerte Konstruktion bildet die Basis für den weiteren Aufbau. Auf dem Längsgebälk, das man dem Querrähm aufkämmte, ist ein zweigeschossiges Ständergerüst aufgeschlagen. Dieser Bauteil kragt im Gegensatz zur unteren Konstruktion nicht giebelseitig, sondern traufseitig aus. Eine Querriegelfolge als Auflager für ein weiteres Längsgebälk unterteilt die Gerüstkonstruktion in zwei Nutzungsebenen. Den Abschluss bilden die quer verlegten Dachbalken, auf denen das binderlose Sparrendach aufgeschlagen war. Zur Winkelsicherung des Ständergerüstes sind angeblattete Kopf- und Fußbänder eingebaut. Sie besitzen teilweise die für die Zeit üblichen Hakenblätter.
Angaben zur ursprünglichen Nutzung der hinter dem Giebel liegenden Räume sind nur bedingt möglich. So ist zu vermuten, dass sich die Stube im untersten Fachwerkstock befand und die gesamte Hausbreite einnahm. Weitere Aussagen sind erst wieder ab der Zeit um 1500 möglich, als man den gesamten Giebel grundlegend modernisierte.
Zwei nahezu gleichwertige Merkmale charakterisieren den Umbau: Zum einen die umfassende Durchfensterung der Giebelfassade, bei der mit Ausnahme der einfachen Ladenöffnungen im Dachdreieck und dem anzunehmenden Fenstererker in der unteren Wohnebene große Doppelfenster in Kombination mit Oberlichtern eingebaut wurden; zum anderen der Einbau von drei übereinander liegenden Ladeluken.
Die erstgenannte Maßnahme dokumentiert gegenüber den kleineren Öffnungen des 13./14. Jh. ein gesteigertes Bedürfnis nach Helligkeit, während der Einbau der Ladeluken zumindest den obersten Fachwerkstock und das gesamte Dachwerk als Lagerraum ausweisen. In diesem Zusammenhang steht auch die Verstärkung des Dachwerkes durch den Einbau von stehenden Stühlen, eine Maßnahme, die im rückwärtigen älteren Dachabschnitt nicht notwendig wurde, da hier schon von Anfang an ein stehendes Stuhlgerüst abgezimmert worden war.

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